Lysurus mokusin
Lysurus mokusin | ||||||||||||
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Lysurus mokusin in Burbank, (Kalifornien) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lysurus mokusin | ||||||||||||
(Cibot ex Pers.) Fr. |
Lysurus mokusin, im deutschen Sprachraum bisweilen Orangeroter oder Eckigstieliger Fingerpilz genannt[1], ist eine Pilzart aus der Familie der Stinkmorchelverwandten (Phallaceae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie bei allen Vertretern der Phallaceae erscheinen die Fruchtkörper zunächst in Form eines sog. „Hexeneis“. Bei Reife öffnet sich dieses am Scheitel und gibt das Receptaculum frei. Das Receptaculum ist 6–16 cm hoch und besteht aus einem Stiel, welcher sich oben in 4–6 Arme aufteilt. Diese Arme bleiben normalerweise an ihren Spitzen verbunden, sind 0,8–3 cm lang, dick, rosa bis rötlich-orange gefärbt und gekrümmt, um eine laternenförmige Struktur zu bilden. Der Stiel ist 0,5–2 cm breit, im Querschnitt aus mehreren Röhren zusammengesetzt, eckig und besitzt senkrechte Rippen, welche der Anzahl der Arme entsprechen. Der Stiel ist oben rosa bis rosarot gefärbt und entspringt unten aus einer weißen Volva als Rest des „Hexeneis“. Selten kommen auch Exemplare mit komplett weiß gefärbtem Receptaculum vor.[2]
Das Fleisch ist zerbrechlich, besitzt kleine Kammern und hat eine weiße bis rosa Farbe.
Die Sporenmasse (Gleba) bedeckt die senkrechten Einbuchtungen zwischen den Armen. Sie ist schleimig, hellbraun bis olivbraun, wird beim Trocknen dunkler und besitzt den typischen, unangenehmen Stinkmorchelgeruch.
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Exemplar mit getrennten Armen
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Stiel im Querschnitt
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sporen sind 3,5–4,5 × 1,5–2 µ groß, länglich, glatt und fast hyalin.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lysurus mokusin stammt vermutlich aus China (Fujian),[3] Korea,[4] Japan[5] (einschl. Ogasawara-guntō)[6] und Australasien[7]. Auf den Kanarischen Inseln,[8] in Europa (Italien)[9] und den Vereinigten Staaten (Gebiet der Chesapeake Bay, Kansas, Kalifornien, Texas und Washington, D.C.) wurde die Art wahrscheinlich eingeführt.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lysurus mokusin ist ein Saprobiont der einzeln oder in kleinen Gruppen auf Rasenflächen, in Gärten und auf festgetretenen Böden erscheint. In Australien kommt er in der Laubschicht von Wäldern, auf Holzspänen und Kompost vor.[10] Auch aus Gewächshäusern ist die Art bekannt.
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lysurus cruciatus ist ähnlich, hat aber einen runden, nicht eckigen Stiel. Auch die Arme trennen sich meistens voneinander.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lysurus mokusin gilt als ungenießbar.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eric Strittmatter: Lysurus mokusin (Linnaeus 1781 : Persoon 1801) Fries 1823 – Orangeroter Fingerpilz. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. Abgerufen am 25. Juli 2015.
- ↑ Abbildung auf MushroomExpert.com
- ↑ N.L. Huang: Notes on Phalalles from Fujian China. In: Wuyi Science Journal. Band 5, 1985, S. 211–218.
- ↑ S.J. Seok, Y.S. Kim, Y.J. Ryu & D.S. Park: Higher Fungi in Korea. In: Korean Journal of Mycology. Band 23, Nr. 2, 1995, S. 144–152.
- ↑ D.M. Dring: Contributions towards a rational arrangement of the Clathraceae. In: Kew Bulletin. Band 35, Nr. 1, 1980, S. 75.
- ↑ T. Hongo: Higher fungi of the Bonin Islands. Part 2. In: Kinjin Kenkyusho kenkyū hōkoku (Reports of the Tottori Mycological Institute). Band 16, 1978, S. 59–65.
- ↑ G.H. Cunningham: The Gasteromycetes of Australasia. XI. The Phallales, part II. In: Proceeding of the Linnaean Society of New South Wales. Band 56, Nr. 3, 1931, S. 182–200.
- ↑ T.E. Beltran, A. Banares-Baudet & J.L. Rodriguez-Armas: Gasteromycetes on the Canary Islands: Some noteworthy new records. In: Mycotaxon. Band 67, 1998, S. 439–453.
- ↑ U. Nonis: Presence in Italy of Lysurus mokusin new record. In: Micologia Italiana. Band 8, Nr. 2, 1979, S. 39–41.
- ↑ A.M. Young: A field guide to the Fungi of Australia. University of New South Wales Press, Sydney, NSW, Australien 2005, ISBN 0-86840-742-9, S. 198.
- Ron Meyers: Lysurus mokusin: The Lantern Stinkhorn. Abgerufen am 25. Juli 2015 (englisch).